Also, den Beppo Beyerl, kennen die Leser dieses Blogs ja. Unter anderem wurde hier einmal ein Buch besprochen, in dem er quer durch Wien spaziert.
Weil er ein ausgesprochener Peripatetiker, also ein Geh-Denker, ist, hatscht in seinem neuen Buch gleich von Wien bis Triest. Dabei begleitet ihn bisweilen der Geist von Johann Gottfried Seume, der etwa 200 Jahre zuvor die Strecke begangen und beschrieben hat.
Und weil der Beppo Beyerl nicht geradewegs dahinmarschiert, erzählt er neben den Geschichten der Hauptstraße auch viele Gschichterln von den Seitengassen und Kreuzungen. So erfahren wir von den Zwangsarbeitern, die in den Motorenwerken von Neu-Guntramsdorf für Endsieg schuften mussten, von der unaufhaltsamen Vermehrung der Karl-Renner-Plätze im Industrieviertel und von der Abneigung der Schottwiener gegen den Bau einer Bahn über den Semmering.
Weiter geht’s über Bruck an der Mur nach Slowenien, durch das ein gewisser Janez Puh radelte, der in Österreich als Johann Puch doch allerlei fürs Radfahren getan hat, nach Maribor, nach Ljubljana, in den Karst mit seinen jung verstorbenen Dichtern und und und – genau 197 Seiten lang, die eine kurzweilige Mischung aus Reportage, lebendiger Geschichte, Schmäh und Poesie ergeben.
Beppo Beyerl: Die Straße mit den 7 Namen von Wien nach Triest, Löcker Verlag, Wien 2013